Tina Theune wird zukünftig als Patin eng mit Martin Mania, dem Cheftrainer der Blindenfußball-Nationalmannschaft, zusammenarbeiten. Theune ist Botschafterin und Kuratorin der DFB-Stiftung Sepp Herberger, die seit dem Jahr 2008 den Blindenfußball in Deutschland fördert. Gemeinsam verfolgen die Welt- und Europameisterin und Bundestrainer Mania ein großes Ziel: die Teilnahme an den Paralympics 2024 in Paris.
Manchmal werden Träume wahr. Darauf hoffen auch die deutschen Blindenfußball-Nationalspieler. Sie wollen sich erstmals für die Paralympics qualifizieren. In Paris wollen Kapitän Alexander Fangmann und seine Kollegen im Sommer 2024 die deutschen Farben vertreten. Dabei bekommt das Team prominente Unterstützung. Tina Theune wird die deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft um Cheftrainer Martin Mania ab sofort als Patin unterstützen. Beim Lehrgang Ende März in der Sportschule Hennef war die 68-Jährige bereits persönlich vor Ort, um sich über mögliche Aspekte einer Kooperation auszutauschen. Vereinbart ist auch schon ein zweites Treffen bei einem der nächsten Lehrgänge.
Tina Theune hat bei den Paralympics in Tokio im vergangenen Jahr erstmals die Faszination des Blindenfußballs erlebt. „Da habe ich vor dem TV die beiden Halbfinal-Begegnungen von Brasilien und Argentinien gesehen und war fasziniert von Tempo und Einfallsreichtum“, so Theune. „Seitdem habe ich mich intensiv mit dem Blindenfußball beschäftigt und erste Kontakte geknüpft mit äußerst sympathischen und couragierten Menschen, deren teils ergreifende Werdegänge mich gleichermaßen interessieren.“
Theune, die auf zahlreiche Erfolge als langjährige Nationaltrainerin der Frauen verweisen kann, ergänzt: „Blindenfußball ist eine großartige Sportart, die in der öffentlichen Wahrnehmung noch nicht die verdiente Wertschätzung erfährt. Die Leistungen der sehbehinderten Fußballerinnen und Fußballer sind wirklich beeindruckend. Ich freue mich auf jede weitere spannende Begegnung und bin schon jetzt sehr zuversichtlich, dass die Mannschaft von Martin Mania bei ihren Auftritten in diesem Jahr das Publikum mitreißen kann.“
Nach ersten Gesprächen mit Bundestrainer Mania war sofort klar, in welchen Bereichen ein Austausch sinnvoll ist und wo Theune ihre großen Erfahrungen einbringen kann. Zunächst hat sie ihr Netzwerk aktiviert und so beispielsweise die 126-fache frühere Nationaltorhüterin Silke Rottenberg dafür gewinnen können, die Torhüterausbildung zu unterstützen. Auch Experten wie DFB-Trainerausbilder Ralf Peter und weitere kompetente Kolleginnen und Kollegen werden projektweise ihr Wissen einbringen. „Alle haben sofort und ohne zu zögern zugesagt“, erklärt Theune. „Ich empfinde das als außerordentliche Wertschätzung. Wir werden uns gemeinsam für ein wichtiges Thema einsetzen“, so Theune weiter.
Nationaltrainer Mania freut sich ebenfalls über die prominente Unterstützung: „Schon das erste Gespräch mit Tina war super und von großer Wertschätzung geprägt. Wir können von ihrer Expertise auf jeden Fall profitieren. Die Kooperation kann im entscheidenden Moment den Unterschied ausmachen, da im Spitzenbereich oft kleine Details sehr bedeutend sind.“
Der 29-Jährige hofft darauf, über den Erfahrungsaustausch mit Tina Theune kleine Kniffe und Tipps zu erhalten, wie man eine Mannschaft optimal in einem Turnier führt und betreut.
Das nächste große Turnier für die Blindenfußball-Nationalmannschaft ist die Europameisterschaft, die vom 8. bis zum 18. Juni in Pescara in Italien stattfinden wird. Diese EM wird darüber entscheiden, welche Nationen 2024 bei den Paralympics am Start sein werden. Nationaltrainer Mania erklärt: „Da Frankreich als europäischer Ausrichter bereits qualifiziert ist, wird nur der Europameister einen Platz für die Paralympics erhalten. Zusätzlich kann man sich aber auch über die Weltmeisterschaft 2023 in England qualifizieren. Die drei besten Teams der WM dürfen ebenfalls zu den Paralympics fahren. Es wird also eine echte Herkulesaufgabe“, so Mania.Mit der neuen Unterstützerin wird sich die Qualifikation für Paris hoffentlich meistern lassen.